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Hang in there while we get back on track
Christoph Golla
00:00:00 - 00:00:50
Herzlich willkommen zu einer neuen Folge von TV-Helden, dem Branchen-Podcast für alle, die sich professionell mit Fernsehen beschäftigen. Mein Name ist Christoph Koller. Der Super Bowl ist gerade vorbei. Die Basketball-Saison in den USA neigt sich auch langsam dem Ende zu. Ich dachte, wir nutzen mal die Gelegenheit und sprechen über den Erwerb von Sportrechten und vor allem über den Erwerb von US-Sportrechten. Mein Gast heute im Podcast, der meistert alle diese Sportarten und hat fast alle diese Rechte mal eingekauft. Er ist Vice President Sport Rights bei der Seven.One Entertaiment Group Herzlich willkommen, Marcel Sempft.
Marcel Senft
00:00:50 - 00:00:52
Hallo, vielen Dank für die Einladung. Ich freue mich sehr.
Christoph Golla
00:00:52 - 00:01:05
Sehr gerne. Schön, dass du da bist. Bevor wir so richtig Deep Dive in die US-Sportrechte machen, sag doch mal, welche Rechte, ich sag mal neben Fußball, weil ich vermute, dass Sie auf Platz 1 sind, eigentlich in Deutschland noch so begehrt im TV.
Marcel Senft
00:01:06 - 00:01:48
Ja, also Fußball ist natürlich König und die unbestrittene Nummer 1. Was ist sonst noch gefragt? Das kommt halt immer so ein bisschen darauf an, von welcher Richtung man ausschaut. Also von Zielgruppe, Gesamtzuschauer, Werbepartner, Lizenznehmern, da kann man, glaube ich, ein bisschen differenzieren. Aber wenn man Fußball jetzt mal oben wegnimmt, hat man ganz sicher noch viele andere Nationalmannschaftssportarten. Also die Handball-WM ist gerade zu Ende gegangen, die war sehr erfolgreich. Aber natürlich die US-Sportarten rücken da schwer auf. Also allen voran die NFL, die mittlerweile sehr, sehr erfolgreich ist in Deutschland. Und Basketball kommt dann auch hinterher.
Marcel Senft
00:01:48 - 00:02:13
Wir sind amtierender Basketball-Weltmeister gerade. Also das ist dann auch immer ein Hype. Aus Lizenznehmer-Sicht kann man immer sagen, wir suchen da immer so ein bisschen die eierlegende Wollmilchsau. Also Das darf am besten nicht viele Lizenzkosten aufrufen, muss aber gutes Reichweitenpotenzial haben. Und darüber hinaus muss es sich noch hervorragend vermarkten lassen. Und dann ist es das ideale Produkt.
Christoph Golla
00:02:13 - 00:02:28
– Das gilt, glaube ich, für viele Produkte. Bevor wir auf die US-Rechte im Spezialinterview zu sprechen kommen, sag mal im Vergleich, wie funktioniert eigentlich der Sportrechte-Einkauf zum vielleicht normalen Lizenz-Einkauf, wenn wir über Content im Entertainment-Bereich sprechen?
Marcel Senft
00:02:30 - 00:03:33
Unterschied. Weil das Hauptkriterium beim Sport ist ja immer die, also Sport ist ein Live-Produkt. Also Sport ist live, die Entertainment-Kollegen, bei denen geht es immer auch viel darum, wie viele Runs Und dann machen die dann gerne auch mal diese klassischen Volumendeals, wo sie ganze Pakete von den Major Studios kaufen. Das gilt bei uns alles nicht. Wir kaufen tatsächlich ein Live-Recht, also tatsächlich auch ein Recht im klassischen Sinne, weil wir kaufen kein fertiges Produkt. Deswegen bin ich zum Beispiel auch immer sehr stark im Austausch mit der Redaktion und auch mit der Vermarktung, weil wir müssen ja erstmal klar darüber werden, wie wir denn dieses Recht konfektionieren wollen und wie wir es umsetzen wollen. Der erste Schritt ist immer, wir müssen erst mal gucken, wann ist das überhaupt? Also wenn man jetzt über ein Event spricht oder über eine Liga spricht, dann muss man die Slots definieren. Wann läuft das? Wie würden wir das umsetzen? Was sind Vermarktungsfenster? Das ist halt im Entertainment Bereich alles vorgegeben.
Marcel Senft
00:03:35 - 00:04:06
Und wir müssen uns quasi das Produkt dann erstmal noch so ein bisschen zusammenbauen. Und wenn man jetzt ein formell noch von der Akquise-Seite schaut, Bei uns gibt es ja häufig auch Ausschreibungen. Die Bundesliga-Ausschreibung letztes Jahr ist tatsächlich, da ist es mal sehr der Public geworden, wie sowas denn eigentlich funktioniert und wie aufwendig das ist. Es gibt es im Entertainment-Bereich so auch nicht. Also das ist, funktioniert ein bisschen wie eBay, aber mit zwei, drei anderen Parametern dabei.
Christoph Golla
00:04:06 - 00:04:14
Meinst du denn, es geht mehr so in die Richtung, dass der Rechtinhaber mehr so ein konfektioniertes Paket verkaufen möchte und das eigentlich viel lieber wäre?
Marcel Senft
00:04:15 - 00:04:58
Das ist eine gute Frage. Ich glaube, bei ein paar Sportrechten gibt es das so, dass man wirklich die Pakete so streng zusammenpackt, zum Beispiel wie es die Bundesliga macht, dass da eigentlich relativ wenig Spielraum ist. Andere Rechtegeber mögen so ein bisschen die Flexibilität, dass du quasi dein Produkt, Marktgewohnheiten oder verschiedenen Märkten auch anpassen kannst. Also insofern, Das ist schon immer so gewesen im Sport und ich glaube, das wird auch erst mal so bleiben. Also so ein wirklich vorgefertigtes Take it or leave it, dazu wird es nicht kommen, glaube ich.